Vor der Kirche erhebt sich eine Ruine, welche von einer
Sommerresidenz der Jesuiten stammt. Die Jesuiten hatten diese Residenz mit Erlaubnis
der Kaiserin Maria Theresia erbaut, war aber nach Aufhebung des Ordens, nachdem
sie auch eine Zeitlang als Schule gedient hatte, durch einen Brand zerstört
worden.
Die Schule, der Kirche gegenüber gelegen, ist dreiklassig. Das jetzige Schulhaus
wurde im Jahre 1874 erbaut. Eine Schule mag in Rognitz seit dem Jahre 1786 bestehen.
Der erste Lehrer war Josef Flögel[1] , bis 1776, welcher 1765 die am Wege nach Bausnitz
gelegene Sankt Josef-Statue errichten ließ.
Ihm folgten: Ignaz Flegel bis 1800, Johann Fiedler bis 1809, Franz Kuhn bis
1833, Josef Schubert bis 1834, Alois Patzak bis 1835, Vincenz Kuhn bis 1857,
Ignaz Friedmann bis 1873, Johann Mertlik vom 1. April bis 2. Mai 1873, Johann
Hirschberg bis heute.
1788 wurden die zur Herrschaft Nachod gehörigen Ortschaften
Rudersdorf, Bausnitz und Neusedlowitz zur Rognitzer Schule eingeschult, letztere
zwei Orte aber wieder ausgeschult. Gegenwärtig wird die hiesige dreiklassige
Schule von 180 Kindern besucht.
Altrognitz soll 1008 von einem gewissen Adam Wostromirschsky, Rudersdorf 1009
von einem gewissen Rudolf Witzichowes gegründet worden sein. Ursprünglich war
Rognitz ein selbständiges Gut; nach der Schlacht am Weißen Berge befand es sich
unter den von der Regierung eingezogenen Gütern der Jesuiten. Von diesen wurde
im Jahre 1697 Neurognitz gegründet. Im Kriegsjahre 1866 hatten Altrognitz, Neurognitz
und Rudersdorf viel zu leiden. Am 27. Juni kam es zwischen den Österreichern
und Preußen auf den Feldern des Oberdorfes zu einer Schlacht, in welcher die
Österreicher nach heldenmütiger Gegenwehr besiegt wurden. Viele Hunderte tapferer
Krieger blieben auf dem Schlachtfelde, und 5 Bauernhöfe und 2 Häuser wurden
ein Opfer der Flammen. Am nächsten Tage kam es zu einer noch blutigeren Schlacht
bei Rudersdorf. Zahlreiche Denkmäler, welche von dem hier bestehenden "Vereine
zur Erhaltung der Kriegerdenkmäler vom Jahre 1866" teils errichtet, teils
renoviert wurden, ehren das Andenken an die gefallenen Helden. Ein solches Denkmal
erhebt sich nebst anderen westlich von Rognitz auf der sogenannten Airoldi-Höhe,
welches von dem Offizierscorps des k. u. k. Infanterieregiment Baron Airoldi
dem Andenken der tapferen Waffenbrüder errichtet wurde. Außer dem bereits genannten
Kriegerdenkmal-Vereine besteht in Rognitz ein Feuerwehrverein, (gegründet 1878),
ein land- und forstwirtschaftlichen Verein (gegründet 1893), ein Raiffeisenkassenverein
und seit neuester Zeit ein Turnverein.
Die Pfarrchronik berichtet: Anno 1008 ist das Dorf Rognitz
von Adam Wostromirschsky erbaut, nachdem er von dem 16. Fürsten Ullrich in Böhmen
seinen Abschied bekommen und ihm wegen seinem langen und getreuen Dienste das
Dorf und das Schloss in Mitte der Gemeinde auf einer starken Anhöhe zum Lohne
geschenkt hatte. Wie lange er es bewohnt hat, ist unbekannt.
Aber 400 Jahre später hat Herr Peter Mausowitz und Anna
Rokitnika (daher wahrscheinlich der Ortsname) das Dorf und das Schloss in Besitz
genommen und zwar bis anno 1424, wo sodann der bekannte Johann Zischka Böhmen
so sehr mit seiner Mannschaft von Prag und Tabor beunruhigte. Dieser Räuber
hatte sich in Arnau festgesetzt und erlaubte seiner Mannschaft überall herumzustreifen,
Menschen unglücklich zu machen. So kam auch eine Rotte von diesem Gesindel bis
nach Trautenau, begab sich da in den nächsten Wald, Katzauer genannt, und hielt
sich dort einstweilen verborgen. Von da aus kundschafteten sie das Rognitzer
Schloss und dessen Bewohner aus.
Unter dem Schlossberge, wo jetzt das Haus Nr. 48 steht,
war dazumal eine Badestube, welche Herr Mausowitz mit seiner Dienerschaft an
einem Samstage besuchte, um sich eines Bades zu bedienen. Hiervon waren die
Räuber durch einen Spion in Kenntnis gesetzt worden, machten sich eiligst im
Walde auf, ein Teil der Rotte zum Schlosse, der andere Teil zur Badestube.
Die Rotte beim Schlosse rief laut, wie abgeschickte Boten
vom Herrn, dem Pförtner zu, er möge die Tür öffnen und ihnen den Haarkamm, den
der Herr vergessen und im Bade brauche, übergeben.
Nach eröffneter Tür erwürgten sie den Pförtner, töteten
die übrige Dienerschaft und raubten alles, was ihnen zufiel und zündeten endlich
auch das Schloss an. Wie diese, so arbeitete auch der andere Teil dieser Bösewichte
in dem Bade. Peter Mausowitz wurde getötet, seine Dienerschaft ergriffen und
die Badestube der Flamme übergeben, so dass sich nur wenige nackend retten konnten.
So war das Schloss und die Badestube verschwunden. Von den Steinen des Schlosses
soll dann die Kirche gebaut worden sein. An dem Orte, wo das Schloss gestanden,
wächst jetzt Gras an dem Orte, wo die Badestube gewesen, befindet sich ein guter
Brunnen.
Die alte Ruine, die noch stehenden Mauern, sind ein Überbleibsel
aus der Zeit der Jesuiten in Schurz. Als sie von dem letzten Herrn, Gutsbesitzer
Silber von Silberstein, die Ortschaft erhalten hatten, waren sie auch auf ein
Ferialhaus bedacht, um in der Ferialzeit sich auch lustig und froh machen zu
können. Der schöne Gedanke ward ausgeführt. Man machte ein Gesuch, einen Schafstall
bauen zu dürfen, und die hochherzige Kaiserin Maria Theresia erteilte ihnen
die Erlaubnis hierzu. Aber statt eines Schafstalles wurde ein prachtvolles Gebäude
gleich einem Schlosse hergestellt, welches aber nach Aufhebung des Jesuitenordens
durch Unvorsichtigkeit der Inwohner durch Feuer wieder zerstört worden ist.
Ein Kunstweber soll es durch Butter, wie die Herrschaft noch kaiserlich war,
angezündet haben. (Etwa vor 100 Jahren).
Foto von Altrognitz aus den 20iger Jahren
[1]Anmerkung zu den Lehrern
in Rognitz:
1. LUDWIG, Georg Ferdinand, Schulmeister in Rognitz bei den Einträgen in der
Matrikel Rognitz 1709 - 1743; seine Töchter auf Seite 81L und 84R.
2. KIRSCH, Christoph, Jugendschulmeister in Rognitz, Kindereinträge auf Seite
3L, 11L, 15R und 21R
3. BREITER, Samuel, Schulmeister in Rognitz, Kindereinträge auf Seite 30R und
38R.
4. BEYER, Anton Ignaz, Schulmeister in Rognitz, Taufeintrag auf Seite 65R.